Die Bestimmung der Qualität von geschliffenen Diamanten nennt man Graduierung. Diese wird, zusammen mit Art und Identität des geprüften Steines, in einem Zertifikat (einer Expertise) festgehalten. Die bei der Bestimmung verwendeten Kriterien nennt man die 4 C:
Eine solche Graduierung wird in einem renommierten Institut von Fachpersonal mit speziell dafür hergestellten Geräten durchgeführt. Einer als Ergebnis erarbeitete Expertise sollte nachfolgende Daten vollständig beinhalten:
Im Folgenden soll die Arbeitsweise zur Ermittlung der 4 C anhand Regeln des International Diamond Councels (IDC) erläutert werden.
Das Gewicht eines Diamanten wird in Carat (Karat) festgehalten. 1 Carat (ct) entspricht 1/5 Gramm oder 200 Milligramm. Das Gewicht wird üblicherweise mit einer elektronischen Karat-Waage ermittelt und sollte mit mindestens zwei Stellen hinter dem Komma angegeben werden.
Ein Diamant enthält, abhängig von den Bedingungen während des Kristallisationsprozesses, immer mehr oder weniger viele und große innere und äußere Merkmale (Einschlüsse, Risse, Strukturmerkmale u.ä.). Diese Merkmale gehören zu den wesentlichen Charakteristika des edlen Steines.
Der höchste Reinheitsgrad wird „lupenrein“ bezeichnet. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Diamant absolut rein ist. „Lupenrein“ bedeutet, dass der Stein frei von inneren Merkmalen bei Begutachtung durch einen geübten Fachmann mit der 10x vergrößernden Lupe ist. Üblicherweise werden heute jedoch Diamanten mit höheren Reinheitsgraden, die nur sehr kleine Einschlüsse enthalten, zur Arbeitserleichterung mit einem Mikroskop vorbegutachtet. Dann erfolgt ein direkter Vergleich mit einem anerkannten Referenzstein. Die Entscheidung über die Reinheitsgraduierung muss jedoch wieder mit der 10× Lupe getroffen werden. Zu den Abstufung der Reinheit gehören:
Bei der Reinheitsgraduierung muss auch auf Behandlungsmethoden geachtet werden, mit denen am geschliffenen Stein eine Verbesserung des Reinheitsgrades erzielt werden sollte. Eine solche Behandlungsmethode ist z. B. das sogenannte „Laserbohren“. Hierbei werden schwarze Einschlüsse mit Hilfe eines Laserstrahls aufgelöst. Der Einschluss erscheint dadurch optisch kleiner und heller Für solche „lasergebohrte“ Diamanten dürfen Expertisen ausgestellt werden. Allerdings müssen sie als solche deklariert sein.
Eine weitere Behandlungsmethode ist das Füllen von Rissen mit einem harten, transparenten Material mit hohem Brechungsindex. Dies bewirkt eine erkennbare Reinheitsverbesserung. Für diese „rissgefüllten“ Diamanten darf kein Zertifikat ausgestellt werden.
Diamanten kommen in der Natur mehr oder weniger in allen Farbtönen vor. Die relativ geringe Menge der Schmuckdiamanten kann man farblich in zwei Gruppen unterteilen:
Die reguläre Farbreihe umfasst 13 farbliche Abstufungen:
Diamanten mit Farben, die außerhalb der normalen Farbreihe liegen (so genannte fancy colors = Fantasiefarben), werden mit Farbton, Farbintensität und Helligkeit beschrieben. Bei farbigen Diamanten muss untersucht werden, ob die Farbe natürlichen Ursprungs ist oder ob eine Behandlungsmethode (z. B. bestrahlen, erhitzen) angewandt wurde.
Tabelle Farben
Diamanten können durch Bestrahlung mit langwelligem, ultraviolettem Licht mehr oder weniger stark fluoreszieren. Die Fluoreszenzfarbe ist meist blau, kann aber auch andere Farben aufweisen. Die Stärke der Fluoreszenz wird mit Vergleichssteinen ermittelt und mit keine, leicht, mittel oder stark angegeben.
Der Cut (Schliff) beinhaltet die Bewertung der Proportionen, der Symmetrie und der Politur. Dies darf aber nicht mit der äußeren Form verwechselt werden. Die Proportionen sind verantwortlich für die Brillanz und das Feuer des Diamanten, während in der Symmetrie die Anlage der Facetten sowie deren Größenverhältnisse untereinander bewertet werden. Die Güte der Politur sorgt für den unvergleichlichen Glanz. Die Bewertung von Proportionen, Symmetrie und Politur wird unterteilt in die Grade exzellent, sehr gut, gut, mittel oder gering.
Die Schliffform bedeutet die äußere Form in Verbindung mit der Verteilung der Facetten. Die häufigste Form eines Diamanten ist der Brillant-Schliff (rund mit 57 Facetten). Daneben gibt es auch die klassischen Fantasieschliffe wie Oval, Marquise, Tropfen, Herz, Emerald-Cut, Baguette, Carré, sowie zahlreiche neue Formen, die sich teilweise mit eigenen Namen durchsetzen.
Hinweis: Dieser Text wurde erstellt mit freundlicher Unterstützung des Diamant Prüflabor GmbH, Prof.-Schlossmacher-Str. 1, D-55743 Idar-Oberstein. URL: https://www.diamant-prueflabor.de. Die Grafiken wurden zur Verfügung gestellt von der Deutschen Schmuck und Uhren GmbH. URL: https://deutsche-schmuck-und-uhren.de.