Für unsere gesamte Branche ist die Einführung des synthetischen Diamanten als neue Produktkategorie eine Herausforderung. Sowohl Diamanten als auch synthetische Diamanten sind legitime Produkte, die unsere Möglichkeiten der Schmuckherstellung bereichern. Allerdings stellen einzelne Geschäftsstrategien und polarisierende Marketingansätze eine Gefahr für die gesamte Branche dar. Insbesondere in Bezug auf die langfristige Wahrung des Verbrauchervertrauens in unsere Branche erfüllen häufig geäußerte Falschaussagen und unnötige negative Marketingbehauptungen die Verbände unserer Vereinigung mit großer Sorge. Wir appellieren an alle Branchenteilnehmer, sich der Gefahr, die sich darin birgt, bewusst zu werden und ihr Verhalten selbstkritisch zu überprüfen.
Diamanten sind natürliche, seltene Edelsteine, die eine einzigartige Symbolik besitzen und deren Wert sich aus ihrer Seltenheit ableitet. Synthetische Diamanten sind industrielle Reproduktionen von Diamanten. Aufgrund des großen Angebots synthetischer Diamanten kann ein kontinuierlicher Preisverfall beobachtet werden. Nach allgemein zugänglichen Informationen aus Marktforschung und Fachpresse haben sich die Preise für synthetische Diamanten inzwischen sehr weit vom Preis des natürlichen Produktes entfernt. Da sie jedoch die nahezu gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften besitzen, besteht ein erhebliches Risiko der Verwechslung und damit einhergehend einer Täuschung des Verbrauchers. Dieser benötigt einen Fachmann wie z.B. einen geschulten Goldschmied oder Juwelier, um den Unterschied feststellen zu können. Damit Verbraucher bei einem Kauf über die Art des von ihnen erworbenen Produktes korrekt informiert sind und Anbieter erhebliche Rechtsrisiken vermeiden, appelliert die Vereinigung der Bundesverbände des deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes, mit ausdrücklicher Unterstützung des Weltschmuckverbands CIBJO, an alle Branchenteilnehmer, folgenden Grundsätzen bei der Werbung für und den Verkauf von synthetischen Diamanten zu folgen:
Mit dem Appel einhergehend hat sich die Vereinigung der Bundesverbände des deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes dem Ziel verschrieben, über die bestehenden Regelungen hinaus europaweit einheitliche und unmittelbar durchsetzbare Rechtsvorschriften zu erreichen. Diese sollen die oben genannten Grundsätze zur klaren Unterscheidung zwischen dem Diamanten und dem synthetischen Diamanten als zwei unterschiedliche Produkte festlegen, um Betrug und Irreführung der Verbraucher sowie aller Marktteilnehmer effektiver zu verhindern. Hierfür werden EU-Richtlinien, Strafrecht, Wettbewerbsrecht und insbesondere auch die Vorschriften zur Verhinderung von Greenwashing konsequent durchgesetzt. Dem Schutz von Verbrauchern, der betroffenen Wirtschaft und des Rechtssystems muss Geltung verschafft werden.
Unterzeichnende Verbände und Mitglieder der Vereinigung
Die Vereinigung der Bundesverbände des deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes wurde 1952 mit dem Ziel gegründet, alle deutschen Organisationen der Schmuckbranche von der Industrie über das Handwerk bis zum Handel zu vereinen. Sie stellt eine notwendige Plattform dar, auf der sich alle deutschen Branchenvertreter zu den Themen austauschen, die die gesamte Branche bewegen, hierzu gemeinsame Positionen finden und ihre Interessen auf nationaler und internationaler Ebene vertreten. Der Schwerpunkt der Vereinigung liegt in der Vertretung der deutschen Interessen im Weltschmuckverband CIBJO zum Wohl der Industrie, des Handwerks und des Handels.
Dieser Appell wurde im April 2025 veröffentlicht.
Koordination
Vereinigung der Bundesverbände des Deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes
Präsidentin: Karina Ratzlaff
Geschäftsführer: Dr. Guido Grohmann
Geschäftsstelle beim Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V.
Westliche Karl-Friedrich-Straße 56, 75172 Pforzheim
E-Mail: info@bv-schmuck-uhren.de
Telefon: +49 (0)7231 14 555 10