Wenn der Diamant per se als ein von der Natur geschaffenes Mineral definiert ist, sollte eigentlich folgerichtig bei synthetischen Produkten der Terminus „Diamant“ nicht zur Anwendung kommen. Der BVJ plädiert seit Jahren für Genauigkeit in der Terminologie. Das tut auch Jochen Müller, Präsident der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein e.V., im BPJ-Gespräch.
BLICKPUNKT JUWELIER: Laboratory Grown Diamonds (LGD) führen zwangsläufig zu einer Erweiterung der täglichen Überprüfung – mit welchen Konsequenzen für Juweliere und Händler?
JOCHEN MÜLLER: Zum einen können entsprechende Prüfgeräte eingesetzt werden. Andererseits bedeutet dies eine Investition, die mit Blick auf die Rentabilität zu beurteilen ist. In den meisten Fällen dürfte die Vorgehensweise von der Intensität der Zusammenarbeit mit Lieferanten und von der Vertrauensbasis – SoW/System of Warranties – abhängen.
BPJ: Wie werden sich Naturdiamanten in puncto Kosten und Werthaltigkeit künftig entwickeln?
MÜLLER: Der Preis eines Produktes setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Bei Edelsteinen ist einer der wesentlichen neben deren besonderen Eigenschaften vor allem die Seltenheit. Da die Herstellung von synthetischen Diamanten in beliebiger Menge möglich ist, dürfte sich deren Preisentwicklung auf niedrigem Niveau abspielen, was schon zu beobachten ist. Bei fairer Darstellung der beiden unterschiedlichen Produkte wird der (natürliche) Diamant ebenfalls Schwankungen unterliegen, aber auf einem wegen seiner unbestreitbaren Seltenheit wesentlich höheren Niveau.
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Hinweis der Redaktion: Blickpunkt Juwelier verwendet in diesem Artikel für den synthetischen Diamanten alternative Abkürzungen wie z.B. „LGD“. Wir weisen darauf hin, dass die Branche sich international darauf geeinigt hat, solche Abkürzungen und undefinierte Begriffe nicht zu verwenden, um der Irreführung von Verbrauchern vorzubeugen. Beachten Sie hierzu auch den Abschnitt: Die richtige Bezeichnung.